29. Schlachtfest des MGV Bargen – ausgelassene Stimmung auf dem „Engelhouf“
Helmstadt-Bargen
Von Rainer Ohlheiser
Zum 29. Mal hatte der Männergesangverein Eintracht Bargen zu seinem Schlachtfest auf den Ingelheimer Hof eingeladen. Und es konnte zum zweiten Mal in Folge nach einer zuvor coronabdingten vierjährigen Durststrecke, als nur „to-go-Veranstaltungen“ möglich waren, erneut in gewohnter Form in Präsenz gefeiert werden. Zum Auftakt fand wieder ein Freundschaftssingen statt. Fünf befreundete Chöre hatten sich zu einem musikalischen Stelldichein in dem proppevollen Festzelt eingefunden. Die Aufmerksamkeit für jeden einzelnen davon war hundertprozentig gegeben, da während der Auftritte die Bewirtung entsprechend eingestellt wurde. Den Anfang machte die Chorgemeinschaft Obergimpern/Rohrbach und Steinsfurt unter Dirgigent Alexander Losert. Am Klavier begleitete der ehemalige Bezirkskantor Werner Freiberger. „Auf das Leben“, „Freunde“ von Tom Astor und „Fürstenfeld“ waren die drei Beiträge. Der gemischte Popchor „United Voices“ aus Siegelsbach und Hüffenhardt unter dem Siegelsbacher Dirigenten Tino Lauber war dann an der Reihe. Das klangvolle Abendlied „Evening rise“, „Take me home, Country roads“ und „Aber dich gibt´s nur einmal für mich“ wurden zum Besten gegeben. Unter dem Dirigenten Philipp Mörsberger sang der MGV Robern vom „Teddybär“, vom „Hasen und Jäger“, wobei hier der Jäger danebenschoss und der Hase sich wieder aufrappelte sowie das „Badnerlied“. Hier schmetterten alle Anwesenden, wie auch bei einigen anderen Liedern kräftig mit. Tino Lauber trat dann nochmals als Chorleiter nach vorne, denn er dirigiert auch den MGV Sulzbach. „Hello Mary Lou“, „Das Wandern ist des Müllers Lust“ nach dem Satz von Matthias Rückert und „Major Tom“ wurden präsentiert. Vor allem der Song von Peter Schilling, der momentan in allen Fußballstadien rauf unter runter läuft, fand großen Anklang und das ganze Zelt war dann völlig losgelöst. Auch für Dirigent Philipp Mörsberger gab es noch einen zweiten Auftritt, denn er ist auch Chorleiter bei den „Troubadix“ aus Mosbach. „Fat Bottomed Girls“ von Queen nach dem Arrangement des Bargener Chorleiters Friedemann Buhl wurde genauso gesungen wie „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern, „So soll es sein, so soll es bleiben“ und „Homeless“, ein Stück eines afrikanischen Männerchors. In dem Chor Ladysmith Mombazu hatte auch schon Paul Simon mitgesungen. Dirigent Mörsberger machte den Vorsänger in Zulu-Sprache. Dann rief er seinen anderen Chor, den MGV Robern, nach vorne. Alle waren aufgerufen, bei dem bekannten Trinklied „Aus der Traube in die Tonne“ mitzusingen, was einen gewaltigen Chor darstellte. Alle waren ergriffen bei der Zugabe, dem über 100 Jahre alten Lied „Am kühlenden Morgen“ mit den imposanten Klängen von Pianissimo bis Fortissimo. Allseits wurde von einem tollen, beeindruckenden Klangerlebnis gesprochen. Am Tag darauf wurde die Bühne für das „SMILE DUO“ freigegeben. Bei freiem Eintritt sorgten die in der Region bekannten Musik-Größen Michael Siffling aus Steinsfurt (Atlanta) und der Helmstadter Uwe Schieck (Smile) für Stimmung. Mit bekannten Rock- und Popsongs sowie Oldies wurde auf dem „Engelhouf“ wieder getanzt und der Abend weckte viele Erinnerungen. So erklangen z.B. die bekannten Songs „Sempre, sempre“ und „Hello Again“ und animierten zum Mitsingen. Leider war an diesem Tag das Zelt nur spärlich gefüllt, was sicher auch den vielen Veranstaltungen geschuldet waren, die in den Nachbargemeinden stattfanden. „Trotzdem müssen wir uns überlegen, wie wir künftig den Samstag gestalten werden“ meinte der I. Vorsitzende Steffen Emmerich nachdenklich. Traditionell begann der Sonntag mit einem ökumenischen Gottesdienst. Der Posaunenchor Flinsbach und Asbach unter der Leitung von Michaela Haag sowie die ökumenischen Kirchenchöre aus Bargen und Asbach unter der Leitung von Kristian Kimmel bzw. Maria Kaltwasser gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit. Der evangelische Pfarrer Armin Bauer und der katholische Diakon Raimund Abele feierten zusammen den Gottesdienst zum Herbstbeginn als kleines Erntedankfest. In seiner Predigt ging Pfarrer Bauer auf einen Text aus dem Markusevangelium ein. Hierbei stellt Jesus die Frage: „Für wen haltet ihr mich?“ Simon Petrus trifft den Nagel auf den Kopf und bezeichnet ihn als den Christus, eigentlich eine Antwort wie aus dem Lehrbuch. Doch Jesus wies ihn zurück und belehrte die Jünger damit, dass er vieles erleiden muss, getötet wird und nach drei Tagen wiederaufersteht. Dem Leiden würden wir gerne ausweichen. So werde z.B. bei Krankenbesuchen das Leiden und Sterben bewusst ausgeklammert. Am Leiden aber kämen wir manchmal nicht vorbei, doch wichtig sei, dass wir damit nicht alleine sind. Um die Mittagszeit spielten noch die Helmstadter Musikanten zur Unterhaltung auf. Das Zelt war bis auf den letzten Platz gefüllt und dazu bestanden im Außenbereich noch weitere Sitzgelegenheiten. Dann gehörten die drei Tage, an denen für alle Geschmäcker etwas geboten wurde, auch bereits wieder der Vergangenheit an. Nicht unerwähnt bleiben dürfen natürlich auch die köstlichen Hausmannsspeisen (Hausmacher Schlachtplatte, Schnitzel und Bratwürste), die allen sichtlich mundeten. Alle, die den Weg auf den Ingelheimer Hof angetreten hatten, werden dies nicht bereut haben und sind sicher im nächsten Jahr wieder mit dabei.