Russischer Knabenchor Dubna brannte musikalisches Feuerwerk ab – Stehende Ovationen
Helmstadt-Bargen (oh)
Die Konzertreise des Knabenchors Dubna aus Russland im Rhein-Neckar-Kreis führte die Jungs nach Mauer, Altneudorf, Weinheim, Wiesloch, Neckarhausen und am vergangenen Freitag auch noch in den Kraichgau nach Bargen. Die dortige evangelische Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt und die Gäste mussten ihr Kommen zu keiner Sekunde bereuen. Bereits seit 23 Jahren kommt der Knabenchor nach Deutschland und Tour-
Managerin Irina Kutscher, die beim Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises beschäftigt ist, dolmetschte in gewohnter Manier. 500 Schüler besuchen die Musikschule in Dubna und die besten dürfen mit dem Konzertchor ins Ausland. Sie wurden für 14 Tage vom normalen Unterricht frei gestellt. Der Musikunterricht findet immer nachmittags und in den Ferien statt. Die Jungs sind zwischen 10 und 22 Jahre alt. Bei ihrem Aufenthalt in diesem Jahr weilten sie u.a. im Technikmuseum und im IMAX Speyer, auf dem Heidelberger Schloss, beim Bogenschießen beim Schützenverein Schönau und in der Eishalle Wiesloch. Der Gastgeber am letzten Tourtag, der Männergesangverein Eintracht Bargen, zeigte den Jungs das Kraichgauer Hügelland und das Auto- und Technikmuseum Sinsheim. Dann war es Zeit für den Auftritt. Und dieser begeisterte alle Anwesenden. Am eindrucksvollsten waren die Sopranstimmen der Jüngeren, die vor dem Stimmbruch in höchsten Tönen sangen. Aus dem umfangreichen, ca. eineinhalbstündigen Programm ragten „O Fortuna“, ein Chorsatz aus „Carmina Burana“ und das unter die Haut gehende „Hallelujah – Fragmenta Messias“ nach der Musik von Georg Friedrich Händel heraus. Auch weihnachtliche Klänge durften natürlich in der Adventszeit nicht fehlen. So erklang das weltbekannte Winterlied „Jingle Bells“, das die Knaben mit Nikolausmützen sangen. Viele russische Lieder erklangen und auch Sologesänge fanden großen Anklang. „Der einsame Mensch findet Ruhe allein in der Natur“ brachte Solist Artem Balalykin sehr gekonnt zu Gehör. In einem russischen Volkslied wurde von der tiefen, emotionalen und geheimnisvollen russischen Seele gesungen, die sowohl stürmisch als auch demütig sein kann. Viel Spaß brachte das ukrainische Volkslied „Kolomyjki“ über die Heiterkeit, Freude und Liebe. Hierbei wurde gehüpft und die Jungs nahmen sich an den Händen. Inbrünstig wurde auch das Lied über die Liebe zur Heimat Russland „Mi pojdem s Konem“ gesungen. Das Lied von der Stadt Heidelberg nach der Musik von Dirigentin Olga Mironova wurde als ein Dankeschön an die Gastgeber im Rhein-Neckar-Kreis gesungen. Darin heißt es u.a. „An der Wolga liebt man Heidelberg, drum schenkt euch Dubna dieses Lied“. Verwundert waren alle Besucher, als am Ende des offiziellen Teils „Stille Nacht“ in deutscher Sprache erklang. Die russischen Jungs können zwar kein Deutsch, lernten aber den kompletten Text auswendig. Bürgermeister Wolfgang Jürriens erwähnte, dass mit den Knabenchor die „Champions League“ in Bargen gastiert habe. Um einige Zugaben kam der Chor schließlich nach den stehenden Ovationen der zahlreichen Besucher nicht herum. Hierzu zählten das bekannte Volkslied „Kalinka“ und ein Lied über die Heimatstadt Dubna, als alle Jungs noch einmal alles aus sich herausholten. Man sah bei den einzelnen Vorträgen allen an, dass sie für die Musik leben und darin voll aufgehen. Am Montag wird die dreitägige Bus-Rückreise in das 2.500 Kilometer entfernte Dubna, 140 Kilometer nördlich von Moskau gelegen, angetreten.