IMPULS (bundesmusikverband.de)
Der Funke sprang sofort über
Gemeinsames Konzert von MGV Bargen und MobilTON in vollbesetzter Schwarzbachhalle
Helmstadt-Bargen(oh)
Mit stehenden Ovationen quittierten die Besucherinnen und Besucher in der Schwarzbachhalle in Helmstadt nach ca. drei Stunden Konzertgenuss die hervorragende Vorstellung der beiden Chöre des Männergesangverein Eintracht Bargen und des Integrativen Chores MobilTON der Lebenshilfe aus Eberbach. Unter dem Motto „Zusammen“, welche in großen Lettern über der Bühne angebracht war, wurden behinderte und nicht behinderte Menschen sprichwörtlich zusammengebracht. Vor ziemlich genau drei Jahren war dieses Konzert bereits geplant gewesen. Dann brach kurz vor der Generalprobe im März 2020 die Corona-Pandemie aus. Die Generalprobe wurde zwar dann damals in der Flinsbacher Halle noch durchgeführt, wie der I. Vorsitzende des MGV Bargen Steffen Emmerich in seiner Begrüßungsrede erläuterte, doch das Tüpfelchen auf das i, das Konzert, konnte nicht stattfinden. Die Kontakte sind jedoch nie ganz abgerissen, wobei es auf beiden Seiten von Beginn an keine Berührungsängste gegeben habe und man besuchte sich zweimal beim Sommerfest in der Neunkirchener Hütte und nach der neuerlichen Generalprobe in der Bargener Halle war es dann endlich soweit. Ca. 400 Besucherinnen und Besucher fanden den Weg nach Helmstadt, um diesem besonderen Ereignis beizuwohnen. Im Vorprogramm trat die Rockband „Sonnenengel“ der Lebenshilfe Sinsheim unter der Leitung von Georg Philipski im vorderen Bereich der Halle auf und begeisterte mit ihren Songs das Publikum. Künstler der Kraichgauer Kunstwerkstatt hatte einige selbst gemalte Fotos ausgestellt, die großen Anklang fanden. Bei der Begrüßung betonte der 2. Bürgermeister-Stellvertreter Dieter Vilimek, dass es selbstverständlich sei, für solch ein Projekt die Halle zur Verfügung zu stellen. Das Programm wurde von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren moderiert. Darunter war auch Philipp Nunninger aus Weinheim, der im Jahr 2018 vom SWR zum „Sportheld“ gewählt wurde und zweiter Vorsitzender des integrativen Hoffenheim-Fanclubs ist. „Viele aus 80 Millionen“ von Max Giesinger war der Auftaktsong, den beide Chöre intonierten. Es handelt sich hierbei um eine Eigenkomposition, welche in der Pandemiezeit entstand und damals Kraft für neue Ideen geben sollte. Die Texte sind aus einem Wettbewerb entstanden. Beim flotten Gospel „Burdon down“, den der MGV unter der Leitung des umtriebigen Dirigenten Friedemann Buhl erstmals bei einem Konzert sang, ging es darum, alle Bürden abzulegen. Mit dem Gospel „Oh Happy day“ gaben die beiden Chöre ihre Freude zum Ausdruck, dass es nach der langen Wartezeit nun endlich mit dem Konzert geklappt hat. „Seite an Seite“ von Christina Stürmer war das nächste Lied vom Chor MobilTON, den Annette Beichert mit viel Engagement und Herzblut dirigierte. Hier kam zum Ausdruck, dass man Mensch ist, so wie man ist und keiner perfekt sein kann. Unter die Haut ging „Neue Brücken“ von Pur mit einem Solopart von Uwe Brenner. Dass Männer auch Gefühle haben kam bei „Weit, weit, weg“ von Hubert von Goisern zum Ausdruck, wo der MGV die Sehnsucht nach der Liebsten besang. Das Liebeslied der Münchner Freiheit „Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein“ beschrieb die Tatsache, dass man sein darf, wie man halt ist. Dann begeisterte MobilTON mit drei einfühlsamen Liedern. „Wunderlied“ von Gerd Baumann, „La maladie d´amour“ und „Ich liebe das Leben“ von Vicky Leandros wurden zu Gehör gebracht. Vor allem der letztgenannte Song wurde sehr authentisch präsentiert. Er beschrieb das unbändige Verlangen in das Leben wie es sich mit all seinen Facetten zeigt. Bei „Rock mi“ vom VoxXclub mit einem Solopart von Erwin Winterbauer wurde dann eifrig getanzt und die Freude zum Ausdruck gebracht über dieses gemeinsame Event, welches wahrlich kein Selbstläufer war. Die Band „Sonnenengel“ eröffnete mit der Volksweise „Ich liebe den Frühling“ den zweiten Teil. Beim afrikanischen Trommelstück „Banuwa“ nahm MobilTON das Publikum mit ins Boot, das fleißig mitsang. Mit den Liedern „Für immer“ von Max Giesinger und „So soll es sein“ von Ich & Ich setzte der Chor MobilTON weitere Höhepunkte. Mit einer eigenen Choreografie, wo jeder Sänger sich frei entfalten konnte, wusste der MGV beim Titel „Fat Bottomed Girls“ von Queen zu gefallen. Unter die Haut ging das Lied „Hallelujah“ von Leonard Cohen, bei dem die Ukrainerin Natalya Shmalko als Solistin mitwirkte. Sie sang im Anschluss noch ein einfühlsames ukrainisches Volkslied, das die Sehnsucht beschrieb, dass der Krieg aufhören möge und die Menschen wieder in ihr Land zurückkehren könnten. Bei einem Ausflug in den Kurpfalz-Park nach Wachenheim mit einer Gruppe von ukrainischen Kindern im Juni 2022 waren die Kontakte zu ihr entstanden. „Abendstern – May It Be“ von Enya wurde dann auf Deutsch sehr gefühlvoll rübergebracht. Den deutschen Text hierzu hatte der befreundete Chorleiter Eric Grunwald aus Epfenbach geliefert. „Ein Freund, ein guter Freund“ aus dem Film „Die 3 von der Tankstelle“ hieß es dann und die frenetisch geforderte Zugabe durfte mit „Es lebe die Freundschaft“ von Peter Maffay nicht fehlen. Bei den beiden Schlussstücken kam noch einmal so richtig das Motto „Zusammen“ zutage – aus ehemaligen Fremden waren dicke Freunde geworden, die sich in den Armen hielten und deren Augen glänzten. In seinen Schlussworten galt der Dank des Vorsitzenden Steffen Emmerich der „MGV-Hausband“ in der Besetzung Nicolas Emmerich (Schlagzeug), André Brenner (Gitarre), Jean-Luc Scott (Gitarre) und Harald Brenner (Bass). Neben den Sängerfrauen, welche für die Essensvorbereitung, den Sektausschank und die Dekoration zuständig waren, würdigte er auch den Einsatz des Bauhofes für die Unterstützung beim Aufbau und der Feuerwehr Bargen am Ausschank.
Bilder von den zwei Konzertabenden
Video’s von Natalya
„Hallelujah“
„Hug“